Software - ausschließlich für die Kunst: Meine "digitalen Pinsel"
Die Besonderheit meiner künstlerischen Gestaltung digitaler Werke ist der völlige Verzicht auf den Einsatz konventioneller Software mit vorgedachtem Funktionsumfang. Für die Erstellung der Kunstobjekte benutze ich selbst entwickelte Grafikprogramme (meine „digitalen Pinsel“), die ausschließlich der künstlerischen Umsetzung eigener Ideen und Visionen dienen.
Da ich weder Informatiker noch Software-Entwickler bin, ist die Programmierung sehr pragmatisch und rein ergebnisorientiert. Auch die Auswahl der Programmiersprache ist eher zufällig. Ich verwende Microsoft Visual Basic 2008 Express Edition innerhalb der Entwicklungsumgebung Visual Studio, die auf dem Microsoft .NET-Framework basiert.
Visual Basic 2008 ist zwar nicht mehr aktuell, aber kostenfrei, gut dokumentiert und völlig ausreichend für meine künstlerischen Zwecke. Zudem verwende ich nur wenige Befehle zur Windows GDI+ Grafikschnittstelle wie DrawLine, DrawEllipse / FillEllipse und FillPolygon, sowie einfache Get- und Set- Operationen auf Pixel-Ebene. Alle Funktionen für die 3D-Darstellungen wie Perspektive, Verdeckung, Bewegung, Licht und Schatten sind auf Basis dieser einfachen Grafikbefehle selbst entwickelt.
Entstanden sind so die Programme
Grafik06 das zentrale Grafikprogramm zur Erstellung und Darstellung 3-dimensionaler Objekte ( der "Virtuographien") mit Hintergründen, Licht und Schatten, | |
Pixel04 für die Bildbearbeitung auf Pixel-Ebene | |
Raster für die Bildzerlegung /-rasterung | |
Verlauf01 für die Generierung von strukturlosen bis plastischen Farbkompositionen (Generativa) durch Anwendung von mathematischen Algorithmen in einem erweiterten RGB-Farbraum, | |
KGen02 für die die digitale Bildsynthese auf Basis unregelmäßiger wie matrix-orientierter Bildaufteilungen ("Mosaikbilder 2.0"), in vielen Anwendungsfällen ein Nachfolgeprogramm zu "Raster". | |
Wechselbild02 für die pixelgenaue Anpassung zweier Bilder / Fotos | |
Wortgen für die kreative Generierung von "Kunstnamen" für meine digitalen Werke, | sowie viele weitere Hilfsprogramme. |
Für die Farbgestaltung steht mir der RGB-Farbraum mit 32Bit pro Pixel (3x 8 Bit (Rot, Grün, Blau) + 1x 8 Bit (Transparenzkanal Alpha)) mit über 16 Mio (genau 16.777.216) unterschiedlichen Farben zur Verfügung.
Bei meiner Standardgröße für die erzeugten Grafiken von 15.000 x 10.000 Pixel (= 150 Mio. Pixel) sind das 0,6 Mrd. Bytes bzw. 0,56 GB Hauptspeicherbedarf je einzelner Grafik. Glücklicherweise sind die Grafikdateien gut komprimierbar und nehmen im JPEG-Format auf der Festplatte nur einige MB im Anspruch.
Für das Farb- und Harmonie-Management verwende den Farbkreis von Harald Küppers (https://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Küppers) in Kombination mit der Harmonielehre von Roman Liedl (http://www.metacolor.de/winkelharmonie.htm). Durch den Farbkreis nach Küppers kann der gesamte RGB-Farbraum mit 1536 unterschiedlichen Kombinationen jeweils zweier Primärfarben plus einem Grauwert (R=G=B) vollständig abgebildet werden. Für eine so im Farbkreis identifizierte Farbe lassen sich harmonisch dazu passende Farben nach der Winkelharmonielehre von Roman Liedl zuordnen. Auch wenn Liedls Farbkreis nicht mit dem von Harald Küppers übereinstimmt, so halte ich seine Grundidee zur Farbenharmonie für grundsätzlich übertragbar. |
Eine solche Farbzusammenstellung, die „nach außen hin neutral“ ist (Komplementärkontrast) wird von Liedl als Winkelharmonie bezeichnet. Er unterscheidet dabei zwischen Zweier-Harmonie, Dreier-Harmonie, Vierer-Harmonie u.s.w.
Zweier-Harmonie | Dreier-Harmonie a) | Dreier-Harmonie b) |
Einige dieser harmonischen Farbzusammenstellungen habe ich in meinen Programmen zur direkten Verwendung implementiert.